Mobilitätsstationen Osnabrück

Vorgeschichte

Osnabrück treibt die Verkehrswende schrittweise voran und plante den Bau neuer Mobilitätsstationen. Im Rahmen eines Designwettbewerbs hatte eine Jury über die Gestaltung entschieden: Nach gewonnenem Wettbewerb 2017 erhielten wir den Zuschlag für die weitere Ausarbeitung.

Wettbewerbsentwurf

Der Entwurf wurde exemplarisch auf verschiedene, teils bereits bekannte Standorte angewendet (z. B. Station Haste, Endstation der Metrobuslinie M5). Neben dem Modulbaukasten spielten auch die Materialität und das Lichtkonzept eine wesentliche Rolle.

Gestaltung

Von der Stele über Trennwände und Unterstände bis hin zu Radabstellanlagen – die Module sind als markante, kubische Baukörper gestaltet. Sie verbinden Funktionalität mit klarer Gestaltung und setzen sichtbare Akzente im Stadtraum. Unterschiedliche Farben kennzeichnen die jeweiligen Angebote, wie Ladestationen, Fahrradverleih oder Abstellanlagen, und erleichtern so die Orientierung und Wiedererkennung.

Farbkonzept

Ein zentrales Gestaltungselement stellt das Farbkonzept dar. Sechs definierte Farben sind jeweils einem der sechs Angebotsbereiche zugeordnet. Die kräftigen Farbtöne sorgen für eine hohe Sichtbarkeit, lenken den Blick gezielt auf die Station und das jeweilige Mobilitätsangebot und schaffen zugleich ein verbindendes Element – auch in heterogenen städtebaulichen Umgebungen. Bei Dunkelheit werden die farbigen Flächen beleuchtet und bleiben so gut sichtbar.

Module und Modulkatalog

Der Modulkatalog bildet die gestalterische und funktionale Grundlage der Osnabrücker Mobilitätsstationen. Er umfasst eine Vielzahl aufeinander abgestimmter Bausteine, die je nach Standort individuell kombiniert werden können. Dazu zählen Stelen, die als zentrale Informationsträger dienen und den Nutzerinnen und Nutzern einen schnellen Überblick über die vorhandenen Angebote verschaffen, sowie Trennwände, die eine klare Raumstruktur schaffen und zugleich Sicht- oder Windschutz bieten.

Ebenfalls Teil des Katalogs sind moderne Buswartehallen sowie kleinere Gebäude mit multifunktionalen Serviceangeboten wie Schließfächern, Kiosken oder Technikräumen. Ergänzt wird das modulare Angebot durch Radabstellanlagen in unterschiedlichen Größen, die sichere und gut zugängliche Stellplätze für Fahrräder und E-Bikes bereitstellen.

Realisierung

In den vergangenen fünf Jahren hat die Stadt Osnabrück erste Mobilitätsstationen geplant, umgesetzt und in Betrieb genommen. So entstanden unter anderem Stationen in Haste und Düstrup entlang der elektrifizierten Metrobusachse (M1) sowie eine Mobilitätsstation in Sutthausen, die den Umstieg auf Bus und schienengebundenen Nahverkehr ermöglicht. Eine kleine Radabstellanlage befindet sich am Kamp im Stadtzentrum.

Die 2021 errichtete Mobilitätsstation im Landwehrviertel ergänzt die städtebauliche Entwicklung des neuen Viertels mit bis zu 800 Wohneinheiten, Nahversorgung und einer Kindertagesstätte. Die Station bietet einen Fahrgastunterstand, eine gesicherte Fahrradabstellanlage, Carsharing und eine Stele mit Informationen. Perspektivisch könnte auch eine Paketstation hinzukommen.

Düstrup

Düstrup

Haste

Haste

Haste

Haste

Buswartehalle

Schließfächer

Kamp

Sutthausen

Sutthausen

Daten

Auftraggeber:Stadt Osnabrück
Zeitraum:Wettbewerb 2017
Ausarbeitung 2027
Umsetzung ab 2018
Auszeichnungen:iF Design Award GOLD 2021
Iconic Award Selection 2022