Mobilitäts­stationen Kiel

Vorgeschichte

Mobilitätsstationen verbinden verschiedene Verkehrsmittel wie Bus, Bahn, Fahrrad und Carsharing an einem Ort und fördern damit eine inter- und multimodale Mobilität. Neben der Verknüpfung von Mobilitätsangeboten spielen auch Gestaltung, Aufenthaltsqualität und Servicefunktionen eine zentrale Rolle.

In der Landeshauptstadt Kiel, der Gemeinde Hamdorf und der Stadt Preetz befanden sich 2017 Mobilitätsstationen in der Planungsphase. Während konzeptionelle Grundlagen bereits existierten, fehlten bislang konkrete Gestaltungs- und Designvorgaben. Zur Unterstützung der Vorhaben wurde ein modulares Gestaltungskonzept angefragt, das den unterschiedlichen regionalen Anforderungen gerecht wird. Im selben Jahr erhielten wir den Zuschlag vom Projektträger (Landeshauptstadt Kiel) und dem Projektmanagement (KielRegion GmbH).

Gestaltung

Reduziert, nordisch, zeitlos – die Gestaltung fokussiert auf das Wesentliche. Funktionale, barrierefreie Elemente lassen sich modular und flexibel an verschiedene Standorte anwenden. Durch klare Formen und gezielte Materialwahl entsteht eine emotionale Verbindung zum Ort – Mobilität wird erlebbar, nicht nur nutzbar.

Planungsphasen

Im Zeitraum von 2017 bis 2019 entwickelten wir ein umfassendes, modulares Konzept für Mobilitätsstationen in der Landeshauptstadt Kiel und der umliegenden Region.

Das Projekt umfasste die Begleitung aller Planungsphasen, die Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen sowie die fachliche Betreuung während der Umsetzung. Ziel war es, ein flexibel skalierbares, barrierefreies System zu schaffen, das sich sowohl in urbane als auch ländliche Kontexte integrieren lässt – funktional, zukunftsfähig und gestalterisch hochwertig.

Module und Modulkatalog

Der Modulkatalog umfasst eine sorgfältig abgestimmte Auswahl an Elementen zur Ausstattung von Mobilitätsstationen. Dazu gehören Sitzbänke, Informationsstelen, Fahrtwunschanzeiger, Produktbügel sowie offene und geschlossene Unterstände für einen wettergeschützten Aufenthalt. Ergänzt wird das Angebot durch Sammelschließanlagen zur sicheren Aufbewahrung von Fahrrädern und persönlicher Ausrüstung.

Alle Module sind funktional, barrierefrei und modular kombinierbar – für eine flexible Anpassung an unterschiedliche Standorte und Nutzungsszenarien. So entsteht ein durchgängiges Gestaltungssystem, das sowohl den Anforderungen urbaner als auch ländlicher Räume gerecht wird.

Realisierung

Die erste Mobilitätsstation wurde 2019 in der Gemeinde Hamdorf eröffnet – ein wichtiger Impuls für die Verknüpfung nachhaltiger Mobilitätsangebote im ländlichen Raum. Aufbauend darauf folgten weitere Stationen in der Stadt Kiel, unter anderem am Tilsiterplatz, Rungholtplatz, an der Reventloubrücke, am Wilhelmplatz, am Anleger Dietrichsdorf sowie an weiteren 5 Standorten. Sie übertragen das modulare Konzept erfolgreich in den städtischen Raum und entwickeln es kontinuierlich weiter.

Wilhelmplatz

Wilhelmplatz

Anleger Dietrichsdorf

Anleger Dietrichsdorf

Tilsiter Platz/ © Christoph Edelhoff

Tilsiter Platz/ © Christoph Edelhoff

Hamdorf

Hamdorf

Hamdorf

Fahrtwunschanzeiger

Stele Hamdorf

Erweiterung Modulkatalog

Im Jahr 2024 wurde der bestehende Modulkatalog um mehrere neue Elemente erweitert. Dazu gehören unter anderem eine Fahrrad-Reparaturstation, Klimamodule, ein Stehsitz sowie offene und geschlossene Unterstände mit begrünten Dächern und Holzelementen. Ziel dieser Erweiterungen ist es, die Funktionalität und Aufenthaltsqualität der modularen Infrastruktur weiter zu erhöhen und zugleich ökologische sowie gestalterische Anforderungen stärker zu integrieren.

Daten

Auftraggeber:Stadt Kiel / KielRegion GmbH
Zeitraum:Designentwicklung 2017 – 2018
Ausschreibung 2018
Umsetzung ab 2019
Erweiterung Modulkatalog 2024
Auszeichnungen:German Design Award 2022